Kommunale Lösungen zur Bewältigung von Drogenkonsum im öffentlichen Raum

Zielgruppenansprache

Durch die Verbreitung von Informationen über Risiken einerseits und Hilfeangebote andererseits sowie durch das gezielte Ansprechen von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen, können diese dazu ermutigt werden, Hilfeangebote nachzufragen und anzunehmen. Mittel- und langfristig kann dies zu einer verbesserten Lebensqualität und Gesundheit der Betroffenen sowie zu einer Reduzierung der negativen Auswirkungen von Suchtproblemen führen. Zudem trägt eine verbesserte Sensibilisierung dazu bei, das Stigma von Abhängigkeitserkrankungen abzubauen und eine unterstützende Umgebung für Betroffene zu schaffen.

Verbesserte Kommunikation und Zugang zu Informationen für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen

Aufklärungskampagnen und Broschüren

Gezielte Aufklärungskampagnen in Form von Broschüren und Plakaten können Menschen mit einer Abhängigkeitsproblematik über die Risiken ihres Verhaltens
informieren und gleichzeitig die Verfügbarkeit von Hilfeangeboten in der Nähe aufzeigen. Zu empfehlen sind Darstellungen in spracharmen Methoden wie Piktogrammen, um auch fremdsprachlichen Betroffenen die Informationen zugänglich zu machen.

 

Weiterführende Links

 

Gezielte Ansprache in risikobehafteten Umgebungen 

Eine gezielte Ansprache von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen in risikobehafteten Umgebungen oder stark frequentierten Anlaufstellen wie Drogenkonsumräumen, Obdachlosenunterkünften oder Flüchtlingsunterkünften kann dabei helfen, sie auf Risiken des Konsums z.B. von synthetischen
Opioiden oder Crack aufmerksam zu machen. Darüber kann es gelingen, auf die vorhandenen Hilfeangebote hinzuweisen und die Betroffenen zu motivieren,
Unterstützung anzunehmen. 

Ergänzend dazu kann Streetwork in der Umgebung von Hilfsangeboten, wie Drogenkonsumräumenoder in der Nähe von Bahnhöfen, durchgeführt werden. Bewährt hat sich hier auch die Einbindung der lokalen Ordnungskräfte, die über die einschlägigen Hilfeansätze i.d.R. gut informiert sind. Umgekehrt sollen auch Substanzkonsumierende die Sorgen und Befürchtungen ihrer Mitmenschen sensibilisiert werden, so dass eine gegenseitige Rücksichtnahme gefördert wird.

 

Verankerung eines partizipativen Ansatzes in der Suchthilfeplanung

Zur Verankerung eines partizipativen Ansatzes in der Suchthilfeplanung kann Harm Reduction-Beratung durch Konsumierende unter Einbezug von
Peers bzgl. z.B. risikoärmerem Crack-Zubereitungsverfahren oder risikoärmerem Crack- bzw. Fentanyl-Konsum einen wichtigen Beitrag leisten.

Bereitstellung medizinischer Notfallhilfen vor Ort 

Die Bereitstellung medizinischer Notfallhilfen vor Ort mit einem Fokus auf der Aufklärung der Nichtbetroffenen (Broschüre/ Plakat) im öffentlichen
Raum ist hilfreich.