

Unter dem Begriff „Künstliche Intelligenz” werden verschiedene Technologien zusammengefasst, die in der Suchthilfe wertvolle Unterstützung leisten können. Ein Beispiel ist das maschinelle Lernen, bei dem Computerprogramme aus vorhandenen Daten Muster erkennen und auf dieser Grundlage Empfehlungen oder Analysen erstellen. In der Suchthilfe kann dies beispielsweise dabei helfen, Verhaltensmuster frühzeitig zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu entwickeln.
Eine weitere wichtige Technologie ist das sogenannte Natural Language Processing (NLP): Hierbei sind Maschinen in der Lage, gesprochene und geschriebene menschliche Sprache zu verstehen und zu verarbeiten. In der Praxis können Chatbots oder virtuelle Assistenten Klient*innen so beispielsweise rund um die Uhr begleiten, Fragen beantworten und beim Zugang zu Hilfsangeboten unterstützen.
Auch Predictive Analytics kommt zum Einsatz. Mithilfe dieser Modelle können auf Basis vorhandener Daten zukünftige Entwicklungen vorhergesagt werden, um beispielsweise Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt präventiv tätig zu werden. KI-gestützte Systeme helfen außerdem dabei, individuelle Risikofaktoren zu identifizieren und auf dieser Basis passgenaue Therapieangebote zu gestalten. Digitale Tools wie Apps oder Plattformen ermöglichen es Klient*innen zudem, Fortschritte zu dokumentieren und unkompliziert mit Fachkräften in Kontakt zu bleiben.
All diese technischen Innovationen können dazu beitragen, die Arbeit in der Suchthilfe effizienter und wirksamer zu gestalten.
Gleichzeitig ist klar: Der Einsatz von KI wirft auch Fragen auf.
Besonders wichtig sind Datenschutz und ethische Überlegungen, da sensible Informationen verarbeitet werden. Es gibt auch die Sorge, dass der persönliche Kontakt zu Klient*innen durch KI-Anwendungen zu kurz kommen könnte, obwohl dieser Kontakt für viele Betroffene entscheidend ist. Ein weiteres Thema ist die Transparenz von KI-Systemen. Oft ist nicht nachvollziehbar, wie bestimmte Entscheidungen zustande kommen. Das beeinflusst das Vertrauen in diese Technologien.
Um KI verantwortungsvoll in der Suchthilfe einzusetzen, ist es wichtig, Bedenken ernst zu nehmen. Hierzu gehören ein vertrauensvoller Austausch zwischen Entwickler*innen und Praktiker*innen, ein transparenter Umgang mit Daten sowie fortlaufende Weiterbildung und Sensibilisierung zu ethischen Fragen.
Die folgenden Seiten geben einen Einblick in die Grundlagen der KI, stellen konkrete Anwendungsmöglichkeiten in der Suchthilfe vor und beleuchten auch die Herausforderungen, die mit dem Einsatz neuer Technologien verbunden sind.
Ziel ist es, über die Chancen und Grenzen von KI aufzuklären und somit die Grundlage für einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang zu schaffen.
Disclaimer

Bei der Arbeit mit Künstlicher Intelligenz taucht immer wieder der Begriff „Halluzination“ auf. Damit sind sehr überzeugende, aber inhaltlich falsche oder erfundene Antworten gemeint, also Aussagen, die zwar plausibel klingen, aber nicht auf echten Fakten beruhen. Diese Fehler entstehen, weil die KI bei der Generierung von Antworten auf wahrscheinliche Wortfolgen aus ihren Trainingsdaten zurückgreift und dabei mitunter Inhalte erfindet oder verwechselt.
Das kann das besondere Risiken bergen, etwa wenn erfundene Studien oder nichtexistierende Quellen auftauchen. Da diese Halluzinationen oft nicht sofort zu erkennen sind, besteht die Gefahr, dass fehlerhafte Informationen in Dokumente, Beratungsmaterialien oder interne Abstimmungen einfließen.
Am sichersten ist es, jede wichtige Auskunft aus KI-Tools unabhängig zu prüfen, indem zentrale Fakten beispielsweise in seriösen Quellen wie Fachliteratur, Datenbanken oder Suchmaschinen gegengecheckt werden. Nutzen Sie möglichst eigene Erfahrung, um einzuschätzen, ob die Vorschläge der KI sinnvoll erscheinen. Besonders bei sensiblen Themen empfiehlt sich ein zusätzlicher Faktencheck. Es kann helfen, Nachfragen zu stellen oder die KI um Quellen und Erklärungen zu bitten. Bedenken Sie jedoch, dass auch diese Quellen manchmal frei erfunden sein können (Plattform Lernende Systeme, o.J.-d).
Wichtige Anmerkung
Die Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz schreitet rasant voran. Mittlerweile gibt es eine kaum noch überschaubare Vielzahl an KI-Anwendungen und -Tools für unterschiedlichste Aufgaben. Ob Text-, Bild- oder Videoerstellung, Datenanalyse oder Übersetzung, es kommen ständig neue Lösungen hinzu. Aus diesem Grund kann keine vollständige Auflistung aller verfügbaren Tools erstellt werden. Einen Überblick über verschiedene kostenlose und einfach nutzbare KI-Werkzeuge sowie Beispiele für deren Anwendungsmöglichkeiten bietet etwa die Seite HubSpot. Dort wird regelmäßig eine aktuelle Übersicht empfehlenswerter Tools zusammengestellt.
Bitte beachten Sie, dass die folgende Sammlung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie spiegelt die persönlichen Erfahrungen und Empfehlungen der Autorin wider und versteht sich als Auswahl nützlicher Werkzeuge für den Berufsalltag. Die Aufnahme der KI-Tools in die Sammlung beruht auf einer subjektiven Einschätzung und kann individuell variieren.










