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Neue Leitlinie zur HIV-Postexpositionsprophylaxe

Nach einem Kontakt mit HIV kann eine medikamentöse Prophylaxe (HIV-Post-Expositions-Prophylaxe, kurz HIV-PEP) eine HIV-Infektion meistens verhindern. Die Deutsche AIDS-Gesellschaft und die Österreichische AIDS-Gesellschaft haben ihre Leitlinie zur HIV-PEP nun aktualisiert.

Bei der Frage, wann eine HIV-PEP empfohlen, angeboten oder nicht angeboten werden soll, hat sich nur wenig geändert. Neu sind Empfehlungen für die Medikamente sowie zum Vorgehen bei tiefen Bissverletzungen, blutenden Schnittverletzungen mehrerer Beteiligter und bei sexualisierter Gewalt.

HIV-PEP nach Teilung von Injektionsbesteck

Da laut der DRUCK-Studie des Robert Koch-Institutes zwei Drittel der i.v. drogengebrauchenden Menschen die Möglichkeit der HIV-PEP gar nicht kennen, weisen wir hier noch einmal ausdrücklich darauf hin: Im Kontext des intravenösen Drogengebrauchs wird zu einer HIV-PEP geraten, wenn ein Injektionsbesteck geteilt wurde, das Blut mit einer infektionsrelevanten HIV-Menge enthält. Gebrauchte Spritzen, die etwa in Parks gefunden werden, stellen dagegen laut Leitlinie kein HIV-Infektionsrisiko dar, sodass keine PEP erfolgen soll.

Eine ausführliche Zusammenfassung finden Sie unter aidshilfe.de.

Die Deutsch-Österreichische Leitlinie zur medikamentösen Postexpositionsprophylaxe (PEP) nach HIV-Exposition (Version 2022) finden Sie in der unter awmf.org.

Eine Liste der Kliniken, die eine HIV-PEP anbieten, finden Sie mit dem Suchwort "PEP-Stelle" in "Kategorie unter kompass.hiv.